Verschnaufpause nach Ölpreis-Rallye – USA melden hohe Lagerbestände – Heizöl teurer

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Die Ölpreise starten nach den kräftigen Gewinnen der beiden letzten Handelstage mit leichten Abschlägen im Bereich von 0,5 % oder 30 Cent pro Barrel in den Mittwoch.
Aufgrund der Entspannung im Handelskrieg zwischen China und den USA verbuchte die Atlantiksorte Brent gestern ein Plus von 1,67 Dollar oder 2,6 %, während US-Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) einen Anstieg um 1,72 Dollar oder 2,8 % verzeichnete.
Die beiden weltweit wichtigsten Referenzwerte für Rohöl hatten sich bereits zum Wochenauftakt um rund 4 % verteuert, nachdem sich Washington und Peking auf eine drastische Senkung ihrer Einfuhrzölle für mindestens 90 Tage geeinigt hatten.
Ölmärkte zwischen Hoffen und Bangen
Die Aussetzung der Zölle gibt beiden Seiten nun Zeit und damit Spielraum für eine Entspannung im Handelskrieg. Analysten warnen jedoch, dass die Kernprobleme – insbesondere die Forderungen der USA hinsichtlich der Überkapazitäten der chinesischen Industrie und der Bekämpfung von Fentanyl – weiterhin ungelöst sind.
Die aktuelle Rallye spiegelt auch die wachsende Zuversicht wider, dass die Nachfrage im Sommer – insbesondere nach Benzin und Kerosin – besser als erwartet ausfallen wird. Dies, zusammen mit geopolitischen Spannungen (Ukrainekrieg, Kaschmir-Konflikt) und saisonalen Wartungsarbeiten, die die Raffineriekapazitäten sowohl in den USA als auch in Europa weiterhin einschränken, reicht derzeit völlig aus, die Preise an den Ölmärkten nach oben zu treiben.
Sinkende US-Inflation eröffnet Spielraum für Zinssenkungen
Zusätzliche Zuversicht für weiter steigende Ölpreise lieferten die gestern Nachmittag aus den USA gemeldeten Inflationsdaten. Diese waren im April gegenüber dem Vorjahresmonat um 2,3 % gestiegen, was den geringsten Zuwachs seit vier Jahren bedeutete.
Damit erhöhen sich die Chancen, dass die US-Notenbank die Zinsen in diesem Jahr doch öfter und stärker senken könnte, sollte dies die wirtschaftliche Entwicklung beim weltweit größten Ölverbraucher erfordern.
US-Rohölbestände steigen überraschend stark an
Unterdessen sind die Rohölbestände in den USA in der letzten Woche unerwartet stark gestiegen. Wie das American Petroleum Institute, der größte Interessenverband der Öl- und Gasindustrie in den USA, meldete, legten die Bestände um 4,3 Millionen Barrel (159 Liter) zu, obwohl im Vorfeld mit einem deutlichen Rückgang um 1,8 Millionen Barrel gerechnet wurde.
In der Vorwoche war noch ein Rückgang von 4,49 Millionen Barrel gemeldet worden. Experten sehen den deutlichen Lageraufbau nicht zuletzt in den aktuell laufenden saisonalen Raffineriewartungsarbeiten begründet.
Inlandspreise
Angesichts der genannten Faktoren ziehen die Ölpreise am Mittwochmorgen leicht an, was sich auch auf die Heizölpreise im Inland auswirkt. Im Vergleich zu gestern Vormittag muss je nach Region mit Aufschlägen gerechnet werden. Im Durchschnitt legen die Inlandspreise gegenüber dem Dienstag um +0,80 bis +1,10 Euro pro 100 Liter zu.
Nach den kräftigen Aufschlägen zum Wochenauftakt, verzeichnen die Ölpreise am Dienstag im frühen Handel leichte Verluste. Gestern hatten die Preise an den Ölmärkten um rund 1,5 % zugelegt. Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) wird aktuell bei rund 61,85 US-Dollar pro Barrel (159 Liter) gehandelt, die Atlantiksorte Brent bei 64,85 Dollar.
Überraschende Wende im Zollstreit lässt Ölpreise weiter steigen
Am Montag waren die beiden weltweit wichtigsten Ölsorten auf ein Zwei-Wochen-Hoch geklettert, nachdem die USA und China am Wochenende in der Schweiz eine vorläufige Einigung über eine erhebliche Senkung der Zölle erzielt hatten.
Im Rahmen der Vereinbarung werden die USA die Zölle auf chinesische Waren von 145 % auf 30 % senken, während China seine Zölle auf US-Importe von 125 % auf 10 % herunternehmen wird. Die Ölmärkte reagierten mit deutlichen Preisanstiegen auf diese überraschende Entwicklung, da nun die Hoffnung besteht, dass die beiden größten Ölverbraucher der Welt ihren Handelskrieg beenden könnten.
Bringen direkte Gespräche mit Moskau der Ukraine den Frieden?
Neben den wirtschaftspolitischen standen gestern zudem wichtige geopolitische Entwicklungen im Fokus der Rohölmärkte. So hatte sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zu Wochenbeginn bereit erklärt, am Donnerstag in der Türkei mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zusammenzutreffen.
Zuvor hatte US-Präsident Donald Trump Selenskyj öffentlich aufgefordert, Putins Vorschlag für direkte Gespräche unverzüglich anzunehmen. Trump stellte die Möglichkeit in Aussicht, sich den Gesprächen zwischen Russland und der Ukraine in der Türkei anzuschließen.
Wieviel mehr an russischem Öl verträgt der Markt?
Sollten die von den USA vermittelten Gespräche zu einer Befriedung des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine führen, dürften die russischen Rohöllieferungen auf den Weltmärkten weiter zunehmen, was die Ölpreise im Gegenzug wieder belasten würde. Russland war 2024 laut Daten der US-Energieinformationsbehörde (EIA) der zweitgrößte Ölproduzent der Welt.
Washington „ermutigt“ vom Lauf der Atomgespräche mit Teheran
Die laufenden Gespräche zwischen den USA und dem Iran über das Atomprogramm Teherans könnten ebenfalls Druck auf die Rohölpreise ausüben. Der Iran ist der drittgrößte Produzent der OPEC und Fortschritte bei den Atomgesprächen mit dem Iran könnten dazu führen, dass die US-Sanktionen gegen iranische Ölexporte gelockert werden.
Am Sonntag hatten Washington und Teheran die vierte Gesprächsrunde abgeschlossen und weitere Verhandlungen vereinbart. Nach dem jüngsten Treffen in Omans Hauptstadt Maskat, hieß es aus Verhandlungskreisen, Washington sei „ermutigt“ vom Verlauf des Treffens.
Sollte tatsächlich mehr iranisches und russisches Öl auf den Weltmarkt gelangen, würde die Sorge um ein Überangebot die Ölmarkte deutlich unter Druck bringen. Insbesondere, da die OPEC+ zuletzt eine mögliche Erhöhung der Fördermenge für Mai und Juni signalisiert hat.
Kaum Bewegung bei den Heizölpreisen
Angesichts der Tatsache, dass heute im frühen Handel kaum Bewegung bei Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, zu beobachten ist, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region maximal –0,45 Euro bis +0,05 Euro pro 100 Liter weniger, bzw. mehr bezahlen als noch am Montag.
Nachdem sich die Heizölpreise seit ihrem Mitte Januar in den letzten Monaten nahezu jede Woche nach unten bewegt haben, haben sie in der ersten vollen Maiwoche zum Schluss spürbar angezogen.
Nachdem die Notierungen zum Wochenbeginn und ebenfalls am Donnerstag mit 85,72 Euro und 85,76 Euro nochmal auf die niedrigsten Niveaus seit Jahresbeginn gefallen waren, musste für Heizöl zum Abschluss der Woche im Bundesgebiet durchschnittlich 87,27 Euro für 100 Liter gezahlt werden.
Gegenüber der Vorwoche war dies ein Anstieg um 0,7 % oder 60 Cent, auf Monatsfrist beläuft sich das Minus auf 1,6 % oder 1,43 Euro. Damit sind die durchschnittlichen Heizölpreise von ihrem am 13. Januar bei 105,19 Euro markierten Jahreshoch um 17 % gefallen.
OPEC flutet die Ölmärkte – Preise auf Vier-Jahres-Tief
Zum Wochenauftakt waren die beiden weltweit wichtigsten Referenzsorten, Brent Crude Oil (Brent), das in der Nordsee gefördert wird, und das US-amerikanische Äquivalent West Texas Intermediate Crude Oil (WTI) auf dem jeweils niedrigsten Stand seit Februar 2021 aus dem Handel gegangen.
Zuvor hatten acht OPEC+-Länder am Samstag nach einer überraschend vorgezogenen Sitzung angekündigt, die Ölproduktion im Juni um 411.000 Barrel pro Tag zu erhöhen – das entspricht drei der zuvor beabsichtigten monatlichen Steigerungen.
Nachdem die Preise für Brent und WTI in diesem Jahr zu diesem Zeitpunkt schon um rund 20 % nachgegeben hatten, sorgte man sich an den Ölmärkten angesichts der vom Öl-Kartell beschlossenen höheren Fördermenge vor einem weiter steigenden Überangebot auf den Ölmärkten.
Zollstreit: USA und China wollen sich in Genf treffen
Zur Wochenmitte wurden die Ölmärkte durch die Meldung gestützt, dass Peking nach sorgfältiger Prüfung, US-Vorschläge zu einem hochrangigen Treffen von chinesischen und US-Politikern zugestimmt hat. Demnach sollten US-Finanzminister Scott Bessent und der US-Handelsbeauftragte Jamieson Greer am Wochenende in Genf mit dem chinesischen Vizepremier He Lifeng zusammentreffen.
USA und Großbritannien unterzeichnen Zollabkommen
Am Donnerstag und Freitag hatten sich die Preise an den Ölmärkten um rund 5 % verteuert, nachdem das erste Abkommen der US-Regierung mit Großbritannien als potenzieller Wendepunkt im Hinblick auf weitere bilaterale Verhandlungen gewertet wurde, der zu einem Anstieg der weltweiten Ölnachfrage führen könnte. Vor diesem Hintergrund legten die Heizölpreise allein am Freitag um 1,51 Euro oder 1,8 % je 100 Liter zu.
Ölpreise im Bann von Zollverhandlungen und OPEC
Nachdem die Notierungen für Heizöl bis Ende Februar relativ stabil im Bereich von 100 Euro für 100 Liter Heizöl gelegen hatten, wurde in der vergangenen Woche im Bundegebiet gleich zweimal das tiefste Preisniveau im bisherigen Jahresverlauf festgestellt.
Angesichts des am gestrigen Sonntag erzielten Durchbruchs im Handelskonflikt zwischen den USA und China dürften die Rohölpreise kurzfristig zulegen. Mittelfristig hängt die Preisentwicklung maßgeblich vom zusätzlichen Ölangebot der OPEC im Verlauf der kommenden Monate ab.
Die genannten Heizölpreise beziehen sich stets auf den deutschlandweiten Durchschnittspreis bei einer Bestellung von 3.000 Liter Heizöl Standard schwefelarm inklusive 19% MwSt. Außerdem fallen durch Transportkosten die Preise regional unterschiedlich aus. Stand der Preise 09.05.2025
Mit Brent und WTI-Öl bauen die beiden weltweit wichtigsten Ölsorten zu Beginn des letzten Handelstages der Woche ihre kräftigen Vortagesgewinne aktuell aus und verteuern sich um jeweils weitere rund 0,6 %. Gestern hatten die Preise an den Ölmärkten um rund 3 % zugelegt. Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) wird aktuell bei rund 60,30 US-Dollar pro Barrel gehandelt, die Atlantiksorte Brent bei 63,20 Dollar.
Ölmärkte reagieren positiv auf erstes Handelsabkommen
Die Ölmärkte werden aktuell durch zwei Entwicklungen geprägt. Da ist zum einen das gestern zwischen den USA und Großbritannien verkündete Handelsabkommen zu nennen. Dieses sieht eine Senkung der Zölle auf britische Autos, die in die USA importiert werden, sowie die Befreiung einiger Waren von einem allgemeinen Zollsatz von 10 % vor.
Die Rohölmärkte sehen das erste Abkommen der US-Regierung offensichtlich als potenziellen Wendepunkt, der zu einem Anstieg der Ölnachfrage führen könnte.
China und USA vor wichtiger Gesprächsrunde
Zum anderen setzen die Märkte hohe Erwartungen an die bilateralen Gespräche zwischen Washington und Peking, die an diesem Wochenende auf neutralem Boden in Genf stattfinden sollen. Dort werden US-Finanzminister Scott Bessent und Chinas oberster Wirtschaftsvertreter, Vizepremier He Lifeng, zusammenkommen, um eine Lösung für die Handelsstreitigkeiten zu finden.
Sofern sich beide Seiten auf einen Termin für die Aufnahme formeller Handelsverhandlungen einigen könnten, würde dies den Ölmärkten eine Atempause verschaffen und die jüngsten Preissteigerungen untermauern.
Wie stark eskaliert der Konflikt zwischen Indien und Pakistan
Die zunehmende Eskalation zwischen den beiden Atommächten Indien und Pakistan spielt an den Ölmärkten bislang noch eine eher untergeordnete Rolle. Dennoch werden die Marktteilnehmer diesen Konflikt weiter im Blick behalten. In der Nacht zum heutigen Freitag haben die pakistanischen Streitkräfte nach Angaben der indischen Armee entlang der gesamten Westgrenze Indiens „mehrere Angriffe“ durchgeführt.
Analysten gehen zwar davon aus, dass beide Länder angesichts der zunehmenden Spannungen und der damit verbundenen militärischen Aktivitäten ihre Rohölbeschaffung und Raffinerieaktivitäten verstärken werden, verweisen aber in diesem Zusammenhang auch auf den zurückgehenden Treibstoffverbrauch der privaten Fluggesellschaften aufgrund von Luftraumsperrungen, Flugausfällen und steigenden Flugpreisen.
Heizölpreise deutlich teurer
Die geschilderten Ereignisse machen sich heute im frühen Handel auch bei den Inlandspreisen bemerkbar, die gegenüber gestern deutlich höher liegen. Im Vergleich zu Donnerstagmorgen müssen Verbraucherinnen und Verbraucher mit Preisaufschlägen in Höhe von +1,30 bis +1,60 Euro/100 Liter rechnen.