Die Rohölpreise haben am Dienstag im frühen Handel bislang Schwierigkeiten, ihre Richtung zu finden. Nachdem US-Rohöl der Referenzsorte WTI gestern auf ein Zwei-Wochen-Tief gefallen war, wird aktuell um die Marke von 68 Dollar je Barrel (159 Liter) gekämpft. Die Atlantiksorte Brent verteuert sich ebenfalls leicht und notiert 0,4 % höher bei rund 72 Dollar je Barrel.
Vor OPEC-Treffen brodelt die Gerüchteküche
Wie die Nachrichtenagentur Reuters gestern am späten Abend meldete, wird die OPEC+ bei ihrem Treffen am Donnerstag wahrscheinlich ihre jüngste Runde von Ölförderkürzungen bis zum Ende des ersten Quartals verlängern, um den Ölmarkt zusätzlich zu stützen. Dies hätten vier Quellen der OPEC gegenüber Reuters mitgeteilt.
Quellen: OPEC wird Kürzungen bis Ende März verlängern
„Es ist wahrscheinlich, dass diese Reduzierung im ersten Quartal verlängert wird“, sagte eine der Quellen gegenüber Reuters. Alle Quellen lehnten es ab, namentlich genannt zu werden.
Die OPEC und Verbündete wie Russland treffen sich am Donnerstag, um über ihre Förderstrategie für das kommende Jahr zu entscheiden.
Eigentlich war eine schrittweise Rücknahme der Förderkürzungen bis zum Beginn des neuen Jahres geplant. Im Januar sollte eine Erhöhung der Fördermenge um 180.000 Barrel pro Tag von den acht Mitgliedern kommen, die an den jüngsten Kürzungen der OPEC+ um 2,2 Millionen Barrel pro Tag beteiligt waren.
Ukraine, US-Dollar, Förderkürzungen – diese Faktoren stabilisieren die Ölpreise
Eine Verlangsamung der weltweiten Nachfrage und steigende Produktionszahlen von Ländern außerhalb der OPEC haben diese Pläne mittlerweile zunichte gemacht. Die Erwartungen, dass OPEC+ ihre Pläne zur Produktionssteigerung angesichts des verlangsamten Nachfragewachstums weiter verzögert, trägt momentan immerhin dazu bei, den Preisverfall bei Rohöl zu begrenzen.
Darüber hinaus wird die jüngste Stärke des US-Dollars als Grund dafür angesehen, dass die Nachfrage nach Rohstoffen, einschließlich der Rohölpreise, sinkt. Denn eine stärkere US-Währung macht in Dollar gehandelte Rohstoffe für Besitzer anderer Währungen teurer, was wiederum zu einer gedämpften Nachfrage führt.
Zudem hält der weiter zwischen Russland und der Ukraine tobende Krieg die Gefahr einer Ausweitung der geopolitischen Risiken im Spiel und wirkt sich damit preisstützend für die Rohölnotierungen aus.
Heizölpreise mit leichten Abschlägen
Da aktuell aufgrund der geschilderten Entwicklung im frühen Handel kaum Preisveränderungen bei Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, zu beobachten sind, brauchen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region maximal -0,50 Euro bis -0,20 Euro pro 100 Liter weniger zu bezahlen als noch zu Wochenbeginn.
Die Ölpreise zeigen sich am Montagmorgen leicht erholt und legen aktuell um rund 50 Cent oder 0,6% pro Barrel (159 Liter) zu. In der vergangenen Woche hatten die beiden Referenzsorten Brent und US-amerikanisches Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) einen von mehr als 3 % verbuchen müssen. Verantwortlich für den Preisrückgang waren nachlassende Bedenken hinsichtlich der Versorgungsrisiken durch den Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah sowie ein für 2025 vorhergesagter Angebotsüberschuss an den Rohölmärkten.
Rebellen in Syrien auf dem Vormarsch
Nachdem am vergangenen Mittwoch ein zwischen Israel und dem Libanon in Kraft getretener Waffenstillstand die Lage im Nahen Osten zu beruhigen schien, brachten die aktuellen Entwicklungen in Syrien über das Wochenende hinweg neue Verunsicherung bei den Ölhändlern.
Am Wochenende waren syrische Aufständische nach der Einnahme der Millionenstadt Aleppo weiter nach Süden vorgerückt. Es ist das erste Mal in der Geschichte des Landes, dass sich Aleppo in den Händen von Oppositionellen befindet. Entscheidend für den weiteren kurzfristigen Verlauf bei den Ölpreisen wird sein, wie weit sich die neuen Spannungen im Nahen Osten ausweiten.
Chinas Wirtschaft sendet Lebenszeichen
Ein weiterer preistreibender oder zumindest stabilisierender Faktor ist zum Wochenauftakt die Nachricht, dass es mit Chinas Wirtschaft wieder leicht aufwärts geht. Eine Umfrage hatte ergeben, dass Chinas Aktivitäten im produzierenden Gewerbe im November so schnell wie seit fünf Monaten nicht mehr angestiegen sind.
Damit scheinen die von der Regierung jüngst angekündigten Konjunkturmaßnahmen bereits einen gewissen Erfolg zu zeigen. An den Märkten hofft man nun auf eine wieder steigende und anhaltende Ölnachfrage aus dem Reich der Mitte.
Was macht die OPEC?
Weiter im Fokus dürften in dieser Woche alle Meldungen stehen, die das anstehende „OPEC+ Treffen“ zum Thema haben. Dieses war in der letzten Woche überraschend auf den 5. Dezember verschoben worden. Im Rahmen der Zusammenkunft sollte die Politik des Kartells für die ersten Monate des Jahres 2025 festgelegt und wohl eine weitere Verschiebung der für Januar angekündigten Ölfördererhöhung diskutiert werden.
Nach Einschätzung von Analysten würde die Verlängerung der Förderkürzungen der OPEC+ mehr Zeit geben, die Auswirkungen der politischen Ankündigungen von Trump in Bezug auf Zölle und Energie zu bewerten und auch zu sehen, wie China reagieren wird.
Libyens Ölindustrie fördert in Rekordhöhe
Angesichts des für 2025 vorhergesagten Angebotsüberschusses an den Rohölmärkten kommt die Meldung Libyens für die OPEC zur Unzeit, man habe im November mit einer täglichen Förderung von 1,4 Millionen Barrel Rohöl sowie rund 203.000 Barrel Gasäquivalent einen neuen Produktionsrekord aufgestellt hat.
Die OPEC-Ölproduktion war erst im September auf den niedrigsten Stand in diesem Jahr gesunken, nicht zuletzt wegen der in Libyen deutlich zurückgegangen Ölförderung. Libyens wieder steigende Ölförderung bedeutet, dass mehr Öl auf dem Weltmarkt zur Verfügung stehen wird, da das mit Abstand ölreichste Land in Afrika von den OPEC+-Vereinbarungen zur Begrenzung der Produktion ausgenommen ist.
Heizölpreise etwas teurer
Da heute im frühen Handel nur geringe Preisaufschläge für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, zu beobachten sind, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region nur maximal +0,45 Euro bis +0,05 Euro pro 100 Liter mehr bezahlen als noch zum Wochenschluss.
Die Ölpreise zeigen sich am frühen Freitagmorgen kaum verändert, nachdem sie gestern leicht zugelegt hatten. In den USA blieben die Rohstoffmärkte gestern wegen des Feiertags „Thanksgiving“ geschlossen und waren daher als Impulsgeber ausgefallen.
Waffenstillstand im Libanon hält
Der Fokus der Marktteilnehmer richtete sich am Donnerstag damit zum einen auf den zwischen Israel und der libanesischen Terrormiliz Hisbollah ausgehandelten Waffenstillstand, der zur Wochenmitte in Kraft getreten war. Insgesamt scheinen beide Seiten das Abkommen einzuhalten, obwohl über vereinzelte Verletzungen in Form von kleineren Zwischenfällen berichtet wurde.
Brodelt es in der OPEC?
Ein weiteres wichtiges Thema war gestern die Meldung, dass die OPEC ihr für Sonntag geplantes Treffen verschoben hat. Grund der Verschiebung auf den 5. Dezember sei, dass einige Minister am Sonntag bei einer Golfstaaten-Konferenz teilnehmen. Am Markt halten sich aber nach wie vor Spekulationen, dass es innerhalb des Kartells Meinungsverschiedenheiten über die zukünftigen Produktionshöhen gebe.
Verschiebt das Kartell die Förderkürzung nochmals?
Bei dem Treffen der OPEC und anderer wichtiger Förderländer wie Russland geht es nämlich um die Frage, wann die selbst auferlegten Förderbegrenzungen aufgehoben werden. Bislang hatten die Förderländer eine Erhöhung der Fördermengen ab dem 1. Januar geplant, die nun wohl weiter nach hinten verschoben wird. Es gilt als nicht unwahrscheinlich, dass die Produktion im ersten Quartal nicht erhöht wird.
Preisverfall lässt Anhebung kaum zu
Saudi-Arabien und seine Verbündeten in der OPEC+-Gruppe drosseln die Ölversorgung bereits seit mehr als einem Jahr, um den überversorgten Markt auszugleichen und die Preise zu stützen.
Nachdem die Ölpreise Ende August und Anfang September weiter einbrachen, hatte die OPEC+ den geplanten Beginn der Aufhebung der Kürzungen ab Anfang Oktober erst um zwei Monate auf Dezember 2024 und dann nochmals auf Januar 2025 verschoben.
Saudis brauchen Ölpreis von fast 100 Dollar für Zukunftsprojekte
Vor allem für das saudische Königreich ist das seit Monaten zu beobachtende Niveau der Ölpreise viel zu niedrig. Bis 2030 wird Saudi-Arabien einen massiv erhöhten Staatshaushalt finanzieren müssen, da es bei wichtigen Zukunftsprojekten, wie der „Vision 2030“ Fortschritte vorweisen und große Sport- und Kulturveranstaltungen wie die Fußball-WM 2034 und die Expo 2030 vorbereiten und ausrichten muss.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hatte für 2024 einen Ölpreis von nahezu 100 US-Dollar beziffert, damit Riad kein Haushaltdefizit aufweisen muss.
Heizölpreise ohne feste Tendenz
Nachdem heute im frühen Handel nur leichte Preisanhebungen für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, zu beobachten sind, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region maximal ±0,00 Euro bis -0,30 Euro pro 100 Liter mehr, bzw. weniger bezahlen als noch am Donnerstag.
München (ots)
Die Preise für Benzin und Diesel sind im Vergleich zur vergangenen Woche gestiegen. Wie die aktuelle ADAC Auswertung der Kraftstoffpreise in Deutschland zeigt, kostet ein Liter Super E10 im bundesweiten Mittel 1,668 Euro, das sind 1,3 Cent mehr als in der Vorwoche.
Auch Diesel hat sich um 1,3 Cent verteuert und kostet jetzt 1,608 Euro. Die Differenz zwischen den beiden Kraftstoffsorten beträgt wie in der Vorwoche exakt sechs Cent.
Aus Sicht des ADAC ist das derzeitige Preisniveau von Super E10 trotz der Verteuerung angemessen. Ein Blick auf die Preisauswertung vor vier Wochen zeigt einen nahezu identischen Benzinpreis (29.10.2024: 1,666 Euro je Liter Super E10) und das bei einem damals etwas geringeren Rohölpreis und einem deutlich stärkeren Euro.
Aktuell rangiert der Preis für Rohöl der Sorte Brent bei etwa 73 US-Dollar, der Euro kostet rund 1,05 US-Dollar. Je niedriger der Ölpreis und je stärker der Eurokurs im Vergleich zum US-Dollar, desto günstiger sollte der Preis der Kraftstoffe an den Tankstellen ausfallen.
Allerdings können Sondereffekte die Preise ebenfalls beeinflussen, insbesondere bei Dieselkraftstoff. Die geringe Preisdifferenz zu Benzin ist aktuell auch mit der in den letzten Wochen gestiegenen Heizölnachfrage zu erklären.
Diesel ist das nahezu gleiche Produkt wie Heizöl, wird jedoch anders besteuert. Da in der kalten Jahreszeit die Heizölnachfrage stärker wird und Heizöl deswegen meist teurer wird, verringert sich in dieser Zeit oftmals der Preisunterschied von Diesel zu Benzin.
Die Verbraucherinnen und Verbraucher sollten nach Empfehlung des ADAC vor der Fahrt an die Zapfsäulen die Kraftstoffpreise an den Tankstellen im Umkreis oder auf einer Route vergleichen. Dabei hilft und unterstützt die Spritpreis-App „ADAC Drive“.
Generell ist abends tanken um einiges günstiger als morgens. Schnell lassen sich bei einer abendlichen Tankfüllung im Vergleich einige Euro sparen.
Ausführliche Informationen zum Kraftstoffmarkt und aktuelle Preise gibt es unter www.adac.de/tanken.
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Die Ölpreise zeigen sich zur Wochenmitte im frühen Handel kaum bewegt, nachdem Israel einem Waffenstillstandsabkommen mit der Hisbollah zugestimmt hatte, das heute Nacht in Kraft trat. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hatte zuvor gesagt, er sei bereit, einen Waffenstillstand durchzusetzen und werde „energisch auf jeden Verstoß“ der Hisbollah reagieren.
Waffenstillstand könnte Ölpreise drücken
Die USA hatten auf ein Abkommen zwischen der vom Iran unterstützten Hisbollah und Israel gedrängt, um die Kämpfe zu beenden, die im Oktober 2023 parallel zum Krieg Israels gegen die palästinensische islamistische Gruppe Hamas in Gaza ausbrachen. Der Konflikt im Libanon war in den letzten zwei Monaten drastisch eskaliert.
Der Waffenstillstand könnte die Rohölpreise nach Einschätzung von Analysten unter Druck setzen, da die US-Regierung wahrscheinlich die Sanktionen gegen Öl aus Iran, einem Unterstützer der Hisbollah, reduzieren wird.
Die iranischen Ölexporte sind in diesem Jahr trotz US-Sanktionen auf nahezu den Mehrjahreshöchstwert von 1,7 Millionen Barrel (159 Liter) pro Tag gestiegen. Der Iran ist Mitglied der OPEC und steht für 3 % der weltweiten Ölproduktion.
OPEC wird Produktionserhöhung wohl weiter verschieben
Derzeit diskutieren einige Mitglieder der OPEC+ über eine weitere Verzögerung der geplanten Erhöhung der Ölproduktion, die eigentlich im Januar beginnen sollte. An diesem Wochenende wird sich dann alle Mitglieder treffen, um über ihre Förderpolitik ab Anfang 2025 zu beraten.
Das Kartell hatte eigentlich geplant, die Kürzungen der Ölproduktion in den Jahren 2024 und 2025 schrittweise mit kleinen Steigerungen über viele Monate hinweg zurückzunehmen. Doch eine Verlangsamung der chinesischen und globalen Nachfrage sowie die steigende Ölproduktion außerhalb des OPEC haben neue Fakten geschaffen.
Bereits im September hatten Mitglieder des Ölkartells angekündigt, ihre Förderung nicht wie geplant im Oktober, sondern im Dezember zu erhöhen. Nun sollte dieser Schritt Anfang des kommenden Jahres erfolgen.
Goldman Sachs: Ölpreise zu günstig
Für die Rohstoffanalysten der US-Investmentbank Goldman Sachs sind die Ölpreise aufgrund einer Minderversorgung des Ölmarktes unterbewertet. Zudem bestehe weiter ein potenzielles Risiko für die Lieferungen Irans angesichts möglicher Sanktionen unter dem gewählten US-Präsidenten Donald Trump.
Goldman Sachs geht davon aus, dass die Ölpreise im Vergleich zum fairen Wert, der auf der Höhe der Lagerbestände basiert, etwa 5 US-Dollar pro Barrel unterbewertet sind. Eine geringere Produktion der OPEC+ und eine möglichen Verschärfung der Sanktionen gegen den Iran, könnten das Ölangebot um rund 1 Million Barrel pro Tag reduzieren und so die Ölpreise kurzfristig in die Höhe treiben.
Heizölpreise geben weiter nach
Angesichts der Tatsache, dass aktuell für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, erhebliche Preisabschläge zu beobachten sind, brauchen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region maximal -0,85 Euro bis -0,55 Euro pro 100 Liter weniger zu bezahlen als noch am Dienstag.
Die Ölpreise zeigen sich am Dienstagmorgen leicht von ihren gestern erlittenen hohen Verlusten erholt. Zum Wochenauftakt hatten die Preise für Brent-Rohöl um rund 2,9 % auf 73 Dollar pro Barrel (159 Liter) nachgegeben, während die US-Referenzsorte West Texas Intermediate sogar einen Rückgang um 3,2 % auf rund 69 Dollar verzeichnete.
Auslöser für den Preisrutsch waren Meldungen, dass Israel auf einen Waffenstillstand im Krieg mit der Hisbollah zusteuern würde. Die zweite wichtige Meldung des Tages war die Verschärfung von Sanktionen gegen die russische „Schattenflotte“ durch die britische Regierung.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte von einer „entschlossenen Entscheidung“ gesprochen und darauf hingewiesen, dass die 30 sanktionierten Tanker ein bedeutender Teil der „Schattenflotte“ seien.
Wie funktioniert die Schattenflotte?
Die russische Schattenflotte besteht heute aus Hunderten von Schiffen, die nicht nur von russischen Unternehmen, sondern auch von Drittländern wie China, Indien und einigen afrikanischen Nationen betrieben werden.
Diese Schiffe transportieren Öl aus russischen Häfen zu Bestimmungsorten, die nicht immer öffentlich bekannt sind. Oft werden Zwischenstopps in weniger überwachten Regionen wie dem Nahen Osten oder Afrika eingelegt, wo das Öl dann auf andere Tanker umgeladen und weiter verschifft wird.
Der gesamte Prozess ist schwer nachvollziehbar, da viele dieser Schiffe in Ländern registriert sind, die weniger strenge Vorschriften für den Schiffsverkehr haben und oftmals keine detaillierten Informationen über die Eigentümer und die Fracht verlangen.
Laut einem Bericht des Wall Street Journal aus dem Jahr 2023, „beeinträchtigt die russische Schattenflotte die Fähigkeit der westlichen Länder, die genaue Herkunft und den Fluss von russischem Öl nachzuvollziehen“. Dies erschwert die Umsetzung von Sanktionen und die Kontrolle über den globalen Ölmarkt.
Auswirkungen auf die globalen Ölmärkte
Die Schattenflotte hat mehrere weitreichende Auswirkungen auf die globalen Ölmärkte. Zunächst einmal hat sie den Druck auf die Ölpreise beeinflusst. Russische Unternehmen können nach wie vor große Mengen Öl exportieren, was das Angebot auf dem globalen Markt aufrechterhält. Gleichzeitig umgehen sie die westlichen Sanktionen, indem sie das Öl über alternative Handelsrouten transportieren.
Die USA und die EU haben versucht, den Handel mit russischem Öl durch Preisobergrenzen zu kontrollieren, jedoch mit begrenztem Erfolg. Russland konnte mit der Unterstützung von Ländern wie China und Indien, die auf günstiges russisches Öl angewiesen sind, die Auswirkungen der Sanktionen abmildern.
Die Schattenflotte hat auch Auswirkungen auf die geopolitische Landschaft. Länder, die früher eine neutrale Haltung gegenüber Russland hatten, sind zunehmend in den Handel mit russischem Öl involviert. China, Indien und andere asiatische Nationen haben ihre Ölimporte aus Russland signifikant erhöht und nutzen die niedrigeren Preise, die durch die Umgehung der westlichen Sanktionen möglich werden.
Risiken und Herausforderungen
Für die westlichen Länder stellt die Schattenflotte eine Herausforderung dar. Trotz der Bemühungen, Sanktionen zu verhängen, scheint es schwierig, eine vollständige Kontrolle über den Fluss von russischem Öl zu erlangen. Dies zeigt die Anfälligkeit der westlichen Sanktionsmechanismen und die Fähigkeit Russlands, seinen Ölhandel über alternative Netzwerke zu gestalten.
Zudem könnte die Schattenflotte langfristig die Stabilität der globalen Ölmärkte beeinträchtigen. Durch die Schaffung eines unregulierten Marktes für russisches Öl werden die traditionellen Marktmechanismen ausgehöhlt, was zu einer unvorhersehbaren Preissituation führen könnte.
Heizölpreise mit leichten Abschlägen
Trotz leichter Preisaufschläge für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, im frühen Handel, brauchen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region maximal -0,90 Euro bis -0,60 Euro pro 100 Liter weniger zu bezahlen als noch am Montag.
Essen (ots) – Private Haushalte in deutschen Mehrfamilienhäusern haben in der laufenden Heizsaison rund 46 Prozent mehr verbraucht als im Vorjahr: Zwar war es kühler als im Vorjahreszeitraum, die niedrigeren Temperaturen erklären jedoch lediglich einen Anstieg des Heizbedarfs um 43 Prozent. Witterungsbereinigt haben die Verbraucher:innen damit rund 7 Prozent mehr geheizt als nötig. Das ist das Ergebnis des ista Heiz-O-Meters ( https://heiz-o-meter.de/), das seit Dezember 2023 als einzige Datenquelle in Deutschland den aktuellen Heizenergieverbrauch noch während der laufenden Heizperiode ermittelt. Dafür wertet das ista Heiz-O-Meter laufend aktuelle Verbrauchsdaten von mehr als 500.000 Haushalten aus. Diese werden anonymisiert, gewichtet und mit Daten des Deutschen Wetterdienstes abgeglichen. So entstehen jeden Monat hochaktuelle, repräsentative und witterungsbereinigte Verbrauchsdaten für Deutschland, die einzelnen Bundesländer und die 20 größten Städte. Der im Vergleich zu den Vorjahren gestiegene Verbrauch ist den allermeisten Menschen offenbar aber gar nicht bewusst. Denn eine Anfang November 2024 durchgeführte, repräsentative YouGov-Umfrage mit mehr als 1.000 Teilnehmer:innen im Auftrag von ista zeigt: 91 Prozent der privaten Haushalte sind fest davon überzeugt, höchstens so viel zu heizen wie vor einem Jahr. „Dass die allermeisten Menschen ihren Verbrauch an Heizenergie völlig falsch einschätzen, kann ihnen niemand vorwerfen. Ohne aktuelle und verlässliche Informationen ist es nahezu unmöglich, den eigenen Bedarf an Heizenergie und damit die entstehenden Kosten korrekt einzuschätzen. Das Problem ist ganz offensichtlich fehlende Transparenz“, so Hagen Lessing, CEO von ista.
Mit Blick auf die Kosten gelte das ganz besonders für die aktuelle Heizperiode, die erste ohne staatliche Preisbremsen. „Mehr Transparenz im Sinne des Verbraucherschutzes ist technisch in den meisten Fällen längst möglich. ista erstellt schon heute rund 2,2 Millionen monatsaktuelle Verbrauchsübersichten für Mieterinnen und Mieter im Auftrag ihrer Kunden. Es könnten viel mehr sein. Leider wird hier das technische Potenzial bei Weitem nicht ausgeschöpft“, sagt Lessing. „Tagesaktuelle Informationen wären natürlich noch besser“, so Lessing. Auch das wäre schon heute in vielen Fällen möglich, erfordere aber entschlossenes Handeln der Politik, um die nötigen rechtlichen Voraussetzungen zu schaffen.
Die Deutschen heizen den zweiten Monat in Folge mehr als im Vorjahr
„Obwohl es in dieser Heizperiode bislang kühler war als im Vorjahreszeitraum, zeigt der deutliche Mehrverbrauch, dass die privaten Haushalte im Durchschnitt deutlich weniger sparsam geheizt haben. Das ist aus unserer Sicht vor allem eine Folge mangelnder Transparenz“, so Lessing. „Deshalb muss dieses Thema dringend sehr viel besser gelöst werden, denn die Verbraucher haben mögliche Ersparnisse mit ihrem Thermostat buchstäblich selbst in der Hand.“
Deutliche regionale Unterschiede: Berliner und Frankfurter sparen, Münchener heizen mehr
Die Berliner haben im September und Oktober witterungsbereinigt ganze 21 Prozent weniger geheizt als im Vorjahr. Darauf folgen im ista Heizranking der Bundesländer Schleswig-Holstein (-14 Prozent) und Bremen (-acht Prozent). Am wenigsten sparsam war beim Heizen das Saarland mit einem kräftigen Anstieg von 25 Prozent. Der Blick auf die Metropolen zeigt: Berlin (-21 Prozent) und Frankfurt am Main (-11 Prozent) wiesen bislang im Vorjahresvergleich ein deutlich sparsameres Heizverhalten auf, während München aktuell mit einem Plus von 21 Prozent das Schlusslicht bildet.
Repräsentative Umfrage: Verbraucher wollen sparsamer sein
Die repräsentative YouGov-Umfrage im Auftrag von ista zeigt auch, dass für 62 Prozent der Deutschen Energiesparen relevant ist. Davon sind für 85 Prozent finanzielle Gründe ausschlaggebend, gefolgt vom Umweltbewusstsein. Dass die Verbraucher:innen sparen wollen, zeigt auch die Antwort von mehr als der Hälfte aller Befragten (56 Prozent): Die Heizung wurde bewusst spät und erst dann zum ersten Mal angeschaltet, als es unangenehm kalt wurde. So die Wahrnehmung der Befragten. Die tatsächlichen Zahlen sprechen jedoch eine andere Sprache.
Wichtige Voraussetzungen für selbstbestimmtes Heizen fehlen
Das Thema Heizkosten bleibt auch in diesem Jahr für viele Menschen wenig transparent. Laut Umfrageergebnissen erhalten die meisten während der Heizperiode keine regelmäßigen aktuellen Verbrauchsdaten. Klarheit über die tatsächlichen Kosten gibt es meist erst lange nach dem Ende der Heizperiode mit der Jahresverbrauchsabrechnung. 72 Prozent der Befragten gaben an, keine monatliche Verbrauchsinformation zu erhalten. Darauf haben sie durch eine Gesetzesänderung seit 2022 aber einen Anspruch, wenn in Ihrem Gebäude fernauslesbare Heizkostenverteiler installiert sind. Fast genauso viele Befragte (66 Prozent) wissen allerdings gar nichts von diesem Rechtsanspruch. „Auch diese Ergebnisse zeigen deutlich, dass es an Transparenz mangelt. Verbraucherinnen und Verbraucher wissen oft nicht, wie ihr Verhalten ihre Heizkosten beeinflusst,“ so Lessing. „Regelmäßige Informationen können erheblich helfen, bewusster zu heizen und Kosten besser im Blick zu behalten.“ ista erstellt schon heute rund 2,2 Millionen monatsaktuelle Verbrauchsübersichten für Mieter im Auftrag ihrer Kunden.
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Die Ölpreise sind kaum verändert in den letzten Handelstag der Woche gestartet, nachdem die Notierungen der beiden wichtigsten Referenzsorten Brent und WTI gestern um rund 2 % nach oben geklettert waren.
Putin droht Unterstützern der Ukraine mit Angriff
Nachdem Russland gestern eine neue ballistische Rakete mittlerer Reichweite gegen die Ukraine eingesetzt hatte, drohte der russische Präsident Putin auch den westlichen Unterstützerländern mit möglichen Raketenangriffen.
In einer Rede an die Nation hatte Putin das Recht Russlands betont, „seine Waffen gegen militärische Objekte der Länder einzusetzen, die es zulassen, dass ihre Waffen gegen Objekte bei uns eingesetzt werden“.
Russland Ölindustrie ein bevorzugtes Angriffsziel
Analysten warnen seit langem davor, dass ein Angriff der Ukraine möglicherweise die russische Energieinfrastruktur beeinträchtigen oder einen russischen Vergeltungsschlag auslösen könnte, der die Ölproduktion oder den Export einschränken würde
Die Ukraine setzt immer wieder Drohnen ein, um die russische Ölinfrastruktur anzugreifen. Nach Berechnungen der BBC haben ukrainische Streitkräfte mindestens 64 Gas- und Öl-Infrastrukturanlagen in Russland oder auf der von ihr besetzen Halbinsel Krim und dem ostukrainischen Gebiet Luhansk angegriffen.
Da Russland der zweitgrößte Rohölexporteur der Welt ist, macht allein die Gefahr eines Produktionsausfalls die Händler nervös. Moskau hatte diesen Monat bekannt gegeben, dass es etwa 9 Millionen Barrel (159 Liter) Öl pro Tag fördert, obwohl die Produktion aufgrund von Importverboten im Zusammenhang mit der Invasion in der Ukraine und Angebotsbeschränkungen durch die Produzentengruppe OPEC+ zurückgegangen ist.
Goldman Sachs: Brent im kommenden Jahr bei durchschnittlich 76 Dollar
Die renommierten Rohstoffexperten der US-Investmentbank Goldman Sachs gehen unterdessen davon aus, dass die Brent-Preise in diesem Jahr trotz eines Angebotsdefizits und der geopolitischen Unsicherheit im Durchschnitt bei rund 80 US-Dollar pro Barrel liegen werden.
Für 2025 rechnen die Analysten mit einem voraussichtlichen Überschuss von 0,4 Mio. Barrel pro Tag. „Unser Basisszenario ist, dass Brent in einer Spanne von 70 bis 85 US-Dollar bleibt, wobei die hohe freie Kapazität die Preisbewegung nach oben begrenzt und die Preiselastizität der OPEC und das Schieferölangebot die Preisbewegung nach unten ausbremst“.
„Allerdings wächst das Risiko eines Ausbruchs“, sagten sie und fügten hinzu, dass Brent in der ersten Hälfte des Jahres 2025 auf etwa 85 US-Dollar pro Barrel steigen könnte, wenn die Lieferungen des Iran aufgrund strengerer Sanktionen unter dem gewählten US-Präsidenten Trump um eine Million Barrel pro Tag sinken würden.
Die Investmentbank geht allerdings immer noch davon aus, dass Brent im Jahr 2025 durchschnittlich 76 US-Dollar pro Barrel kosten wird.
Heizölpreise wieder teurer
Nachdem heute im frühen Handel angesichts der geschilderten Entwicklungen wieder steigende Notierungen für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, zu beobachten sind, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region maximal +1,10 Euro bis +0,80 Euro pro 100 Liter mehr bezahlen als noch am Donnerstag.
München (ots)
Für Dieselfahrer wird die Fahrt zur Tankstelle erneut spürbar teurer. Im Wochenvergleich verteuerte sich ein Liter Diesel um 1,8 Cent und kostet im bundesweiten Mittel aktuell 1,595 Euro. Das zeigt die aktuelle ADAC Auswertung der Kraftstoffpreise in Deutschland.
Der Preis für Super E10 sank hingegen minimal und liegt derzeit mit einem Durchschnitt von 1,655 Euro um 0,1 Cent unter dem Wert der Vorwoche. Damit hat sich der Dieselpreis bis auf sechs Cent dem Preis von Super E10 angenähert. Der steuerliche Unterschied zwischen beiden Kraftstoffsorten beträgt jedoch rund 20 Cent.
Dass der Dieselpreis in der kalten Jahreszeit teurer wird, ist nicht ungewöhnlich. Diesel-Kraftstoff ist nahezu das gleiche Produkt wie Heizöl, er wird nur anders besteuert. Wenn im Winter die Heizölnachfrage anzieht und für höhere Preis sorgt, dann spüren das auch die Dieselfahrer an der Tankstelle.
Der Benzinpreis kann hingegen stabil bleiben. Der Preis für Rohöl als maßgebliche Größe für die Entwicklung der Kraftstoffpreise liegt mit rund 73 US-Dollar je Barrel Brent um etwa einen Dollar über dem Preis von letzter Woche. Der Euro/Dollar-Wechselkurs bleibt weiterhin vergleichsweise schwach bei 1,06 US-Dollar pro Euro.
Die Autofahrerinnen und Autofahrer sollten nach Empfehlung des ADAC vor der Fahrt an die Zapfsäulen die Kraftstoffpreise an den Tankstellen im Umkreis oder auf einer Route vergleichen. Dabei hilft und unterstützt die Spritpreis-App „ADAC Drive“.
Generell ist abends tanken um einiges günstiger als morgens. Schnell lassen sich bei einer abendlichen Tankfüllung im Vergleich einige Euro sparen.
Ausführliche Informationen zum Kraftstoffmarkt und aktuelle Preise gibt es unter www.adac.de/tanken.
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Nachdem die Ölpreise zu Wochenbeginn um rund 3 % zugelegt hatten, waren sie am Dienstag weitgehend unverändert geblieben. Die Eskalation des Russland-Ukraine-Krieges und die teilweise Wiederaufnahme der Produktion im norwegischen Ölfeld Johan Sverdrup lösten an den Ölmärkten keine größere Reaktion aus.
Ukraine beschießt erstmals russisches Gebiet mit ATACMS
Gestern hatte die Ukraine am 1000. Tag des Krieges erstmals russisches Territorium mit von den USA gelieferten ATACMS-Raketen beschossen. Der russische Außenminister Sergej Lawrow bezeichnete den Angriff als Eskalation des Westens. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte bereits zuvor die Schwelle für einen möglichen Atomschlag gesenkt.
Als Lawrow im weiteren Verlauf des Tages versicherte, dass Moskau alle erforderlichen Maßnahmen ergreifen werde, um einen Atomkrieg zu verhindern, ließen die Marktängste wieder nach.
Norwegisches Ölfeld teilweise wieder in Betrieb
Die zweite wichtige Meldung des Tages war die teilweise Wiederaufnahme des Förderbetriebs am norwegischen Ölfeld Johan Sverdrup. Der norwegische Ölkonzern Equinor, der Betreiber des Ölfelds, war bereits am späten Montagabend davon ausgegangen, dass am Dienstag etwa zwei Drittel der Produktionskapazität wiederhergestellt sein würden.
Auf Nachfrage eines Journalisten gab ein Sprecher von Equinor an, dass man nicht davon ausgehe, dass der Stromausfall, der sich in einem Umspannwerk auf dem Festland ereignet und zu dem Produktionsausfall am Ölfeld geführt hatte, vorsätzlich verursacht wurde.
Das Unternehmen arbeite daran, die Produktion am Ölfeld wieder vollständig herzustellen, teilte der Equinor-Sprecher darüber hinaus mit. Wann die volle Produktionskapazität wieder erreicht sein wird, dazu machte er allerdings keine Angaben.
Chinas Rohölimporte ziehen wieder an
Unterdessen gibt es Anzeichen dafür, dass China, der weltweit größte Rohölimporteur, nach einer Phase schwacher Importe in diesem Monat seine Öleinkäufe möglicherweise erhöht hat. Daten eines Analyse-Unternehmens lassen darauf schließen, dass Chinas Rohölimporte Ende November auf oder nahe Rekordhöhen liegen werden.
Es sind vor allem die schwachen Importe Chinas in diesem Jahr, die die Ölpreise nach unten gezogen haben. So ist beispielsweise die globale Referenzsorte Brent-Öl von ihrem Höchststand im April bei etwas mehr als 92 Dollar pro Barrel auf aktuell rund 73 Dollar gesunken – ein Abschlag von mehr als 20 %.
Heizölpreise mit leichten Abschlägen
Trotz leichter Preisaufschläge für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, im frühen Handel zur Wochenmitte, brauchen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region maximal -0,60 Euro bis -0,30 Euro pro 100 Liter weniger zu bezahlen als noch am Dienstag.