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Die Ölpreise zeigen sich am Donnerstagmorgen leicht im Plus, nachdem sie zur Wochenmitte weiter unter Druck geraten und auf ein Sieben-Wochen-Tief gefallen waren. So rutschte gestern die Atlantiksorte Brent um 3,4% auf 83,44 Dollar pro Barrel ab, während es für die US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) sogar um 3,6% auf 79 Dollar pro Barrel nach unten ging. Damit verzeichneten die beiden wichtigsten globalen Ölsorten ihren größten Rückgang seit dem 13. März dieses Jahres.
US-Rohöllagerbestände auf höchstem Stand seit Juni 2023
Nach Angaben der U.S. Energy Information Administration (EIA) haben die Energieunternehmen ihre Lagerbestände in der Woche zum 26. April überraschend um 7,3 Millionen Barrel Rohöl ausgebaut. Analysten hatten dagegen im Vorfeld einen Rückgang im Bereich um 1,1 bis 1,5 Millionen Barrel prognostiziert. Das war der größte Anstieg der US-Rohöllagerbestände seit Anfang Februar und sorgte für erheblichen Abgabedruck an den Ölmärkten. Die EIA machte einen schwachen Export und ein Herunterfahren der Raffineriekapazitäten für den hohen Lageraufbau verantwortlich.
Pendeldiplomatie im Nahen Osten geht weiter
Denn diese Woche könnte einen Wendepunkt für den Konflikt markieren. Seit der einwöchigen Verhandlungspause im November sind beide Seiten einer Einigung so nahe wie noch nie. Beide Seiten pokern im Hinblick auf Zugeständnisse hoch. Während die Unterhändler in Kairo dabei sind das israelische Angebot abzuwägen, sagte Israels Regierungschef Netanjahu am Dienstag, dass man mit oder ohne Abkommen in Rafah einmarschieren werde.
Weißes Haus macht Druck
Unterdessen bemühte sich das Weiße Haus weiter mit Nachdruck darum, dass eine Einigung erzielt wird. US-Präsident Biden hat seit Sonntag mit Netanjahu sowie mit den Führern Ägyptens und Katars, die bei den Gesprächen vermitteln, telefoniert. Außenminister Antony Blinken forderte bei seinem Besuch in Riad die Hamas auf, das Abkommen zu akzeptieren. In diesem Zusammenhang unterzeichnete die US-Regierung zusammen mit 17 anderen Ländern ein Schreiben, in dem die Hamas zur sofortigen Freilassung der Geiseln aufgefordert wird.
Drohen setzen Rosneft-Raffinerie zum zweiten Mal in Brand
Während im Nahen Osten noch mit aller Macht versucht wird, die Eskalationsspirale zurückzudrehen, geht der Kampf zwischen der Ukraine und Russland auf Biegen und Brechen weiter.
Wie gestern bekannt wurde, war die Rosneft-Raffinerie in Rjasan, 120 Meilen südöstlich von Moskau, nach einem nächtlichen Drohnenangriff in Brand geraten. Die Raffinerie wurde erstmals Mitte März von Drohnen angegriffen, was auch damals schon einen Brand zur Folge hatte.
Erst Mitte April hatte Russland wieder einige Ölraffinerien in Betrieb genommen. Die durch ukrainische Drohnenangriffe außer Betrieb genommene Kapazität war dadurch von 14% Ende März auf etwa 10% zurückgegangen.
USA mahnen Ukraine zur Rückhaltung
Die Vereinigten Staaten haben die Ukraine wiederholt aufgefordert, ihre Drohnenangriffe auf russische Ölraffinerien einzustellen, da nach Einschätzung Washingtons die Angriffe zu russischen Vergeltungsmaßnahmen führen und die weltweiten Ölpreise in die Höhe treiben könnten.
Russland hatte Anfang April, es könne alle beschädigten Anlagen innerhalb von zwei Monaten reparieren. Zumindest was die Rosneft-Raffinerie in Rjasan anbelangt, darf Moskau dabei wieder von vorne anfangen.
Heizölpreise geben nach
Nachdem die Notierungen für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, gestern deutlicher zurückgingen, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet heute im frühen Handel je nach Region etwa -1,10 bis -1,80 Euro pro 100 Liter weniger bezahlen als noch am Dienstag.
Die Ölpreise legen auch am zweiten Handelstag der Woche weiter den Rückwärtsgang ein, nachdem sie am Montag den stärksten Rückgang seit fast zwei Wochen verbucht hatten. Öl der Atlantiksorte Brent verbilligte sich um 1,10 Dollar auf auf 87,20 Dollar pro Barrel. Rohöl der US-Sorte West Texas Intermediate war zum Wochenauftakt um 1,22 Dollar auf 82,63 Dollar je Barrel gefallen.
Auch heute weisen die Ölnotierungen bislang eine rückläufige Tendenz auf, nachdem die Waffenstillstandsgespräche zwischen Israel und der Hamas in Kairo dazu beigetragen hatten, die Befürchtungen des Marktes hinsichtlich einer Ausweitung des Konflikts im Nahen Osten zu zerstreuen.
Analysten: Ölpreise fallen nach Einigung auf 80 Dollar
Damit setzte sich an den Ölmärkten die Tendenz fort, die geopolitische Risikoprämie bei den Ölpreisen weiter abzubauen. Nach Einschätzung von Rohstoffanalysten könnten die Preise jetzt in einer relativ engen Bandbreite bleiben, bis das Ergebnis des jüngsten Vorstoßes für einen Waffenstillstand bekannt ist. Im Falle einer Einigung rechnen Marktteilnehmer damit, dass der Rohölpreis schnell in Richtung 80 Dollar abrutschen wird.
Hamas berät über Vorschlag zur Waffenruhe
Unterhändler der Terrororganisation Hamas hatten Kairo am späten Montag verlassen, um sich nach Gesprächen mit katarischen und ägyptischen Vermittlern mit den Führern der Hamas über eine Antwort auf den von Israel am Wochenende unterbreiteten Vorschlag für eine stufenweise Waffenruhe zu beraten. Die Delegation soll danach innerhalb von zwei Tagen nach Kairo zurückkehren.
Blinken richtet Appell an Hamas
Unterdessen forderte US-Außenminister Blinken die Hamas auf, den israelischen Vorschlag für eine Waffenruhe anzunehmen. Blinken sagte bei einem Treffen westlicher und arabischer Außenminister im saudi-arabischen Riad, das Angebot sei ausgesprochen großzügig. Er hoffe, dass die Hamas die richtige Entscheidung treffe.
Während die Hamas-Führung Kairo besuchte, wurden bei israelischen Luftangriffen am Montag Dutzende von Palästinensern getötet, mehr als die Hälfte davon in der südlichen Gaza-Stadt Rafah.
Sorge vor weiteren Angriffen der Huthi auf die Schifffahrt
Die Ölpreise könnten wieder Fahrt nach oben aufnehmen, sofern die anhaltenden Angriffe der jemenitischen Huthi auf den Seeverkehr zu Unterbrechungen der Rohölversorgung führen sollten.
Wie der Militärsprecher der mit dem Iran verbündeten Gruppe am frühen Dienstag in einer Fernsehansprache äußerte, habe die Miliz zwei US-Zerstörer und das Schiff Cyclades im Roten Meer sowie die MSC Orion im Indischen Ozean angegriffen.
Heizölpreise mit weiteren leichten Aufschlägen
Nachdem sich die Notierungen für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, heute im frühen Handel leicht nach unten bewegen, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region etwa -0,45 bis +0,05 Euro pro 100 Liter weniger bzw. mehr bezahlen als noch zu Wochenbeginn.
Die Ölpreise präsentieren sich zum Wochenauftakt im frühen Handel merklich schwächer. Dabei notieren die beiden wichtigsten Ölsorten gegenüber Freitag rund 1% niedriger. Öl der Atlantiksorte Brent verbilligt sich um 1 Dollar auf auf 88,55 Dollar pro Barrel. Rohöl der US-Sorte West Texas Intermediate fällt um 84 Cent auf 83 Dollar.
Verhandlungen in Riad und Kairo
Nachdem Israel zum Ende der letzten Woche seine Luftangriffe auf den Gazastreifen verstärkt hatte und ein Angriff auf die Ortschaft Rafah als unausweichlich schien, standen am Wochenende die Anzeichen auf Deeskalation. Für heute angesetzte Friedensgespräche zwischen der Hamas und den Vermittlern aus Katar und Ägypten, haben die Befürchtungen eines größeren Konflikts im Nahen Osten abgeschwächt, was die Ölmärkte umgehend mit nachgebenden Preisen honorieren.
Der israelische Außenminister hatte am Samstag angeboten, die geplante Offensive auf Rafah zu verschieben, wenn es zu einer Einigung über die Freilassung israelischer Geiseln kommt. In Rafah haben mehr als eine Million vertriebene Palästinenser Zuflucht gefunden.
In Riad treffen sich heute indessen mehrere Außenminister westlicher und arabischer Staaten. Erwartet werden unter anderen US-Außenminister Antony Blinken, Außenministerin Annalena Baerbock und ihre Amtskollegen aus Saudi-Arabien, Ägypten, Jordanien und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Die Minister treffen sich in Riad am Rande des Open Forums, einer Wirtschaftskonferenz des Weltwirtschaftsforums (WEF).
Analysten: Weltweit kaum Lageraufbau bei Rohöl….
Nachdem zuletzt der hohe Aufbau der US-Rohöllagerbestände Befürchtungen ausgelöst hatte, dass die Ölnachfrage nachlassen könnte, haben Rohstoffanalysen der britischen Großbank Standard Chartered für den April nur einen Anstieg der weltweiten Vorräte um 74.000 Barrel pro Tag prognostiziert. Vor einem Jahr war für den aktuellen Monat noch ein Lageraufbau von 2,2 Millionen Barrel pro Tag gemeldet worden.
…dagegen steigt die Ölnachfrage auf Rekordwerte
Gemäß der Einschätzungen von Standard Chartered soll die weltweite Ölnachfrage im Mai und Juni sogar auf neue Rekordwerte anziehen. So soll im Mai zum ersten Mal die Marke von 103 Millionen Barrel pro Tag überschritten werden und im Juni weiter auf 103,8 Millionen Barrel pro Tag ansteigen.
Dagegen werden mögliche Lieferunterbrechungen infolge der ukrainischen Drohnenangriffe auf die Ölraffinerien Ilskij und Slawjansk in der russischen Region Krasnodar am Wochenende von den Ölhändlern bislang verdrängt. Nach Angaben eines leitenden Angestellten muss die Raffinerie in Slawjansk nach dem Angriff einen Teil ihres Betriebs aussetzen.
Heizölpreise mit weiteren leichten Aufschlägen
Nachdem sich die Notierungen für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, heute im frühen Handel leicht nach unten bewegen, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region etwa -0,25 bis -0,75 Euro pro 100 Liter weniger bezahlen als noch zum Wochenschluss.
Die Ölpreise weisen zu Beginn des letzten Handelstages weitere leichte Zugewinne auf. Bereits am Donnerstag hatten sie sich höher eingependelt, nachdem Israel seine Luftangriffe auf den Gazastreifen verstärkte und ein Angriff auf die Ortschaft Rafah stündlich näher rücken könnte.
Öl der Atlantiksorte Brent verteuerte sich gestern um 99 Cent auf 89,01 Dollar pro Barrel. Rohöl der US-Sorte West Texas Intermediate stiegen um 76 Cent auf 83,57 Dollar. In dieser Woche hat Brent bisher 2,3% zugelegt, während WTI um 0,8% gestiegen ist.
Spannungen im Nahen Osten halten Ölpreise hoch
Die Rohölpreise sind in dieser Woche wie bereits seit Jahresbeginn aufgrund der von der OPEC+ durchgeführten Angebotskürzungen und der politischen Risiken im Nahen Osten gestiegen. Die zunehmenden Spannungen zwischen Israel und dem Iran hatten Brent bereits Anfang des Monats über die Marke von 90 Dollar pro Barrel steigen lassen
Israel verstärkt Angriffe auf den Gazastreifen…
Unterdessen verstärkte Israel über Nacht die Luftangriffe auf Rafah, nachdem es angekündigt hatte, Zivilisten aus der Stadt im Süden des Gazastreifens zu evakuieren. Damit trotzte Israel den Warnungen seiner Verbündeten, die angesichts der befürchteten zahlreichen Opfer versuchten, einen umfassenden Angriff zu stoppen.
…und den Südlibanon
Angesichts der aktuellen Situation im Nahen Osten sind sich die Händler weiterhin unschlüssig, wie viel geopolitisches Risiko sie einpreisen sollen. Israel und der Iran hatten letzte Woche zwar von einer weiteren direkten Konfrontation Abstand genommen, ein gewisses Restrisiko bleibt allerdings bestehen, da Israel zuletzt seine Operationen gegen die Hisbollah im Südlibanon und die Hamas im Gazastreifen ausgeweitet hat.
Nachfragesorgen nehmen zu
Der Anstieg in dieser Woche wurde zudem durch einen Rückgang der landesweiten US-Lagerbestände unterstützt. Den Daten der Energy Information Administration (EIA) zufolge, die am Mittwoch veröffentlicht wurden, sanken die Benzinvorräte in den USA in der Woche bis zum 19. April weniger stark als erwartet. Dagegen waren die Vorräte an Destillaten (Heizöl, Diesel) entgegen den Erwartungen angestiegen, was die Sorgen der Ölhändler um die Kraftstoffnachfrage wieder anfachte.
In den USA hatten sich gestern die Anzeichen für eine Abkühlung der Konjunktur bei gleichzeitig unerwartet hohen Inflations- und Beschäftigungsdaten verstärkt. Dies macht eine Verschiebung der erwarteten Zinssenkungen durch die US-Notenbank immer wahrscheinlicher.
Heizölpreise reagieren mit leichten Aufschlägen
Trotz deutlicherer Aufschläge für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, im frühen Handel, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region maximal 0,40 Euro pro 100 Liter mehr bezahlen als noch am Donnerstag.